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Mission und Konzept

Ankerland ist sicherer Hafen und Zentrum des Aufbruchs

Für Ratsuchende und Betroffene ist Ankerland Anlaufstelle und sicherer Hafen in Hamburg. Für die Fachwelt und Gesellschaft ein Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft weit über die Grenzen der Hansestadt hinaus. Unsere Mission beruht auf drei Säulen: Wir leisten gesellschaftlich bedeutsame Aufklärungsarbeit. Wir revolutionieren die Behandlung von schwer traumatisierten jungen Menschen. Und wir helfen in unserem Informations- und Beratungszentrum in allen Fragen rund um Trauma und Therapie.

Aufklärung: Das Tabuthema Trauma aufbrechen 

Trauma ist allgegenwärtig - und gleichzeitig ein Tabu. Darunter leiden vor allem jene jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft, die schon früh im Leben schwer belastende Erfahrungen machen mussten. Seit dem Gründungsjahr 2008 in die DNA von Ankerland eingeschrieben: unser Aufklärungsauftrag. Wir sensibilisieren die Gesellschaft für das oft unerkannte Leid von Kindern und Jugendlichen. So können Folgestörungen, die beispielsweise von auffälligem Verhalten, Reizbarkeit, und gemindertem Selbstwert begleitet sind, besser erkannt werden.

Konzept Trauma-Therapie: Zeit und Raum zu heilen

25 Prozent aller traumatisierten Kinder und Jugendlichen sind von einer posttraumatischen Belastungsstörung betroffen. Ankerland ist der Ort, der ihnen im Rahmen einer innovativen Therapieform Zeit und Raum vorhält, selbstermächtigt zu heilen – unabhängig von starren Vorgaben des Gesundheitssystems. Unsere Überzeugung auf Grundlage jahrzehntelanger Praxiserfahrung und wissenschaftlichen Erkenntnissen: Junge Menschen, die Unaussprechliches erlebt haben, profitieren besonders von einer multiprofessionellen therapeutischen Begleitung.

Information und Beratung: Wissen weitergeben

Wir versorgen Betroffene und Ratsuchende mit Informationen und Beratung: Das Trauma-Info-Telefon vermittelt beispielsweise Kontaktdaten für die Therapieplatzsuche oder zu anderen Hilfsangeboten. In der Trauma-Fachberatung erhalten Betroffene und ihre Bezugspersonen konkrete Unterstützung für den oft belasteten Alltag – so erfahren Familienmitglieder beispielsweise, wie sie in herausfordernden Situationen Ressourcen nutzen können. Wir fördern die Resilienz aller Beteiligten und vermitteln psycho-traumatologisches Grundwissen.

Tagesklinikähnliches Behandlungskonzept

Wir sind Vorbild für innovative Therapiekonzepte: Unsere Patient:innen kommen in der Regel ein Mal wöchentlich für mehrere Stunden zu Ankerland. Das milieunahe Behandlungskonzept bindet Bezugspersonen und Alltagsaktivitäten als wichtige Ressourcen ein. Wir nutzen diese aktiv, um den Behandlungserfolg zu fördern. Die Therapie erfolgt ohne zeitliche Begrenzung: Jedes Kind entscheidet als Expert:in des eigenen Erlebens in Zusammenarbeit mit seinen Therapeut:innen, wann die Behandlung erfolgreich beendet ist.

Transparenz für nachhaltiges Vertrauen

Ankerland ist eine rein spendenfinanzierte Organisation. Transparenz ist für uns das höchste Gebot. Unsere Unterstützenden dürfen sich sicher sein: Jede Spende kommt direkt und ohne Abzüge bei Ankerland an. Wir arbeiten stets verantwortungsbewusst und nachvollziehbar. Unsere Aufsichtsstrukturen stellen nachhaltiges und sparsames Wirtschaften sicher. Dabei gibt unser jährlicher Sachbericht Aufschluss über unsere Aktivitäten und ist jederzeit einsehbar. Wir danken unseren Unterstützenden für Ihr Vertrauen.

Einzigartiges Netzwerk der Trauma-Fachwelt

Wir stehen in intensivem Austausch mit Organisationen und Institutionen der Trauma-Fachwelt. Unser bundesweit einzigartiges Netzwerk ermöglicht es uns, Betroffenen und Ratsuchende schnell und zielführend bei der Therapieplatzsuche zu unterstützen oder andere Hilfsangebote aufzuzeigen. Die Datenbank dient als Grundlage für die Arbeit unseres Trauma-Informations- und Beratungszentrums. Daher rufen wir interessierte Therapeut:innen dazu auf, unseren Fragebogen auszufüllen und sich registrieren zu lassen.

Trauma-Forschung

Die Wirksamkeit der innovativen Ankerland-Traumatherapie wurde in einer Pilotstudie der Universität Münster bereits im Jahr 2018 belegt. An diesen Forschungserfolg knüpfen wir an: Die Arbeit von Ankerland-Gründer Dr. Andreas Krüger und seinem Team hat über Jahrzehnte Datensätze hervorgebracht, die fortan zu Forschungszwecken ausgewertet werden. Aus ihnen leiten wir relevante Fragestellungen ab, die unsere Arbeit in ihrer Bedeutsamkeit bestätigt und die Entwicklung innovativer Ansätze von Trauma-Therapie weiter vorantreibt.

Dr. med. Andreas Krüger

Die Gründung des Ankerland e.V. wurde durch Andreas Krüger initiiert. Er ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie – und Experte für die Behandlung psychisch traumatisierter Kinder, Jugendlicher und deren Familien. Als Oberarzt am Universitätsklinikum Eppendorf baute er dort die erste Trauma-Ambulanz für Kinder und Jugendliche auf und leitete sie. Er veröffentlichte Bücher, diverse Buchbeiträge und Fachartikel zu diesem Thema und bildet Klinikteams, Therapeutinnen und Mitarbeiter verschiedener Berufsgruppen wie z.B. aus Schule, Jugendhilfe und anderen psychosozialen Bereichen zum Thema fort.

„Ich habe während meiner Tätigkeit in der Klinik und in meiner Praxis hunderte Kinder und Jugendliche behandelt, die durch Verkehrsunfälle, Missbrauch oder andere Gewalt psychisch traumatisiert wurden. So gut Krankenhäuser, Ambulanzen und niedergelassene Praxen auch arbeiten, es mangelt an Behandlungsplätzen, speziell ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten, Zeit und Budget. Deshalb werden traumatisierte Kinder oft weder als traumatisiert erkannt noch entsprechend behandelt. Die Folgeschäden für die Opfer, ihre Familien und ihre Zukunft sind erschreckend. Diese Versorgungslücke muss unbedingt geschlossen werden. Der Staat ist dazu nicht ausreichend in der Lage. Wir müssen es selbst anpacken! Für die Kinder. Für unsere Kinder. Denn treffen kann es jedes Kind.“

– Dr. med. Andreas Krüger

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